Patellaspitzensyndrom verstehen: Ursachen, Symptome und Risikofaktoren
Dieser Artikel ist einer von vieren auf der Reihe Patellaspitzensyndrom unseres Blogs. Lies also auch die anderen Artikel, um einen umfassenden Einblick in die Thematik zu bekommen.
Begrifflichkeiten: Patellaspitzensyndrom, Patellatendinopathie und Patellatendinitis
Das Patellaspitzensyndrom, auch als Patellatendinopathie bekannt, ist eine häufige Überlastungsverletzung, die insbesondere Sportler betrifft, die ihre Knie durch wiederholte Sprung- oder Laufbewegungen stark beanspruchen. Diese Verletzung betrifft die Sehne, die die Kniescheibe (Patella) mit dem Schienbein (Tibia) verbindet – auch bekannt als die Patellasehne.
Obwohl der Begriff „Patellaspitzensyndrom“ weit verbreitet ist, gibt es weitere Bezeichnungen für diese Erkrankung, die leicht zu Verwirrung führen können. Die Begriffe Patellatendinopathie und Patellatendinitis werden oft synonym verwendet, weisen aber feine Unterschiede auf:
Patellatendinopathie: Dieser Begriff beschreibt jede Form der Degeneration oder Fehlfunktion der Patellasehne. Er wird oft verwendet, wenn es zu strukturellen Veränderungen in der Sehne kommt, wie z.B. Mikroverletzungen oder einer verminderten Belastbarkeit. Die Patellatendinopathie ist ein Überbegriff für chronische Veränderungen in der Sehne.
Patellatendinitis: Dieser Begriff bezieht sich auf eine Entzündung der Patellasehne. Während viele Betroffene von einer "Entzündung" sprechen, geht man heute eher davon aus, dass es sich bei der Patellaspitzensyndrom weniger um eine akute Entzündung, sondern um eine degenerative Erkrankung handelt. Der Begriff „Tendinitis“ wird daher seltener verwendet, da das Syndrom meist ohne entzündliche Veränderungen auftritt.
Symptome des Patellaspitzensyndroms
Das Patellaspitzensyndrom beginnt oft schleichend und verschlechtert sich bei fortgesetzter Überlastung der Knie. Zu den häufigsten Symptomen gehören:
Schmerzen unterhalb der Kniescheibe: Typischerweise treten Schmerzen genau an der Unterseite der Kniescheibe auf, wo die Patellasehne ansetzt. Dieser Schmerz wird häufig als stechend oder brennend beschrieben und verschlimmert sich bei Aktivitäten wie Springen, Laufen oder Treppensteigen.
Anfangs nur bei Belastung spürbar: Zu Beginn der Erkrankung sind die Schmerzen oft nur während körperlicher Aktivität spürbar, insbesondere bei Bewegungen, die das Knie stark beanspruchen, wie etwa Sprünge oder das schnelle Abstoppen beim Laufen. In den frühen Stadien kann der Schmerz nach dem Training oder der Belastung nachlassen. Im späteren Verlauf kommt es oftmals dazu, dass der Schmerz unter Belastung nicht mehr stark zu spüren ist, sobald das Knie "warm" ist. Schmerzen treten dann eher nach dem Training oder sogar in Ruhe auf.
Zunehmende Schmerzintensität: Im Verlauf der Erkrankung können die Schmerzen auch nach geringer Belastung oder im Ruhezustand auftreten. Dies ist ein Anzeichen dafür, dass die Erkrankung chronisch wird. Wenn der Schmerz bereits im Alltag spürbar ist, spricht dies für ein fortgeschrittenes Stadium des Patellaspitzensyndroms.
Steifheit und Spannungsgefühl im Knie: Häufig berichten Betroffene auch von einem Gefühl der Steifheit oder Spannung in der Knievorderseite, insbesondere nach längeren Ruhephasen. Beim Aufstehen oder Treppensteigen kann es zu plötzlichen Schmerzschüben kommen. Das kann vor allem nach der Nachtruhe der Fall sein, sodass die ersten Schritte für Betroffene oftmals schmerzhaft und steif sind.
Lokale Schwellung und Druckempfindlichkeit: In einigen Fällen kann es zu einer leichten Schwellung im Bereich der Patellasehne kommen. Die Sehne selbst ist bei Druck in den meisten Fällen schmerzhaft sein, insbesondere direkt unter der Kniescheibe. Diese Druckempfindlichkeit ist ein typisches Zeichen für eine (degenerative) Verletzung der Sehne.
Ursachen des Patellaspitzensyndroms
Das Patellaspitzensyndrom entsteht durch eine Überlastung der Patellasehne, meist infolge wiederholter, belastender Bewegungen. Besonders betroffen sind Sportler oder Sportlerinnen, die Sportarten mit häufigen Sprüngen und schnellen Richtungswechseln ausüben. In der Fachliteratur macht sich jedoch zunehmend bemerkbar, dass auch Kraftsportler, die mit hohen Intensitäten trainieren, ein erhöhtes Risiko haben. Zu den häufigsten Ursachen und Risikofaktoren gehören:
Überlastung und repetitive Belastung: Die Patellasehne ist besonders anfällig für Schäden, wenn sie immer wieder denselben Belastungen ausgesetzt wird. Sportarten wie Basketball, Volleyball, Leichtathletik oder Fußball, bei denen das Knie durch Sprünge, Landungen oder abruptes Abbremsen stark beansprucht wird, erhöhen das Risiko. Ebenso wie die starken und repetitiven Belastungen im Krafttraining beispielsweise im Rahmen des Kniebeuge-Trainings im Kraftdreikampf. Wiederholte Mikroverletzungen der Sehne führen zu einer Degeneration des Gewebes, was letztlich zum Patellaspitzensyndrom führt.
Mangelnde Erholungsphasen: Ohne ausreichende Erholung zwischen intensiven Trainingseinheiten hat die Sehne keine Chance, sich zu regenerieren. Dieser Mangel an Ruhephasen kann zu chronischen Schäden führen. Besonders in Wettkampfphasen oder bei sehr hohen Trainingsumfängen besteht ein erhöhtes Risiko, da der Körper kontinuierlich belastet wird, ohne genügend Zeit zur Regeneration zu haben.
Fehlerhafte Technik oder ungünstige Biomechanik: Eine schlechte Sprung- oder Landetechnik kann zu übermäßiger Belastung der Patellasehne führen. Auch Fehlstellungen des Knies oder der Füße (wie X-Beine oder Überpronation) können die Sehne zusätzlich belasten. Im Gegensatz zu den beiden erstgenannten Faktoren ist dieser Risikofaktor jedoch zu vernachlässigen. Gute Trainingssteuerung und optimales Regenerationsmanagement bilden die Basis.
Schwäche oder Ungleichgewicht der Oberschenkelmuskulatur: Eine unzureichend ausgebildete oder einseitig trainierte Muskulatur im Oberschenkel kann die Belastung auf die Patellasehne erhöhen. Besonders wichtig sind hier der Quadrizeps und die ischiokrurale Muskulatur, die das Knie stabilisieren und entlasten. Schwächen oder muskuläre Dysbalancen in diesen Bereichen erhöhen das Risiko für eine Patellatendinopathie.
Fortgeschrittenes Alter und verminderte Sehnenelastizität: Mit dem Alter nimmt die Elastizität der Sehnen ab, was sie anfälliger für Verletzungen macht. Auch der Heilungsprozess nach Überlastung verlangsamt sich. Dies bedeutet jedoch nicht, dass nur ältere Menschen betroffen sind. Vor allem jüngere Sportler, die ihre Knie stark beanspruchen, können unter dem Patellaspitzensyndrom leiden.
Nur für kurze Zeit!
FAQ zum Patellaspitzensyndrom (Patellatendionopathie)
Wer sollte eine Kreuzband-Operation in Erwägung ziehen?
Eine Kreuzband-Operation ist besonders für sportlich aktive Personen oder Patienten mit einem vollständigen Riss des vorderen Kreuzbandes sinnvoll.
Gibt es Alternativen zur Operation?
Ja, in einigen Fällen kann eine konservative Behandlung mit Physiotherapie ausreichend sein, insbesondere bei weniger aktiven Patienten.
Wie lange dauert die Genesung nach einer Kreuzband-Operation?
Die vollständige Genesung kann bis zu einem Jahr dauern, wobei die meisten Patienten nach etwa acht Monaten zu leichten sportlichen Aktivitäten zurückkehren können.
Welche Risiken sind mit einer Kreuzband-Operation verbunden?
Zu den Risiken gehören Infektionen, Blutgerinnsel und Probleme bei der Heilung des Transplantats. Langfristige Komplikationen können chronische Schmerzen oder eingeschränkte Beweglichkeit sein.
Wie hoch sind die Erfolgschancen einer Kreuzband-Operation?
Über 80 % der Patienten erreichen nach der Operation wieder ihr vorheriges Aktivitätsniveau.
Ja, die meisten Patienten können nach einer erfolgreichen Operation und Rehabilitation wieder zu ihren sportlichen Aktivitäten zurückkehren.
Fazit
Das Patellaspitzensyndrom ist eine häufige Überlastungsverletzung der Patellasehne, die sich meist durch Schmerzen unterhalb der Kniescheibe bemerkbar macht. Die Erkrankung ist eng mit wiederholter körperlicher Belastung verbunden, insbesondere bei Sportarten, die das Knie stark beanspruchen. Wenn die Symptome früh erkannt werden und entsprechende Gegenmaßnahmen ergriffen werden, können die meisten Betroffenen ihre sportlichen Aktivitäten wieder aufnehmen, ohne langfristige Schäden zu erleiden. Lies auch unsere anderen Blogartikel zu diesem Thema, in denen es um die Behandlungsmöglichkeiten und die Wiederaufnahme sportlicher Belastungen geht.
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