Patellaspitzensyndrom behandeln mit bewährten Therapieansätzen

Lucas
09.30.2024 08:50 - Kommentar(e)

Patellaspitzensyndrom behandeln: Effektive Ansätze

Dieser Artikel gehört zur Reihe "Patellaspitzensyndrom" auf unserem Blog. Du findest noch weitere Beiträge zu diesem Thema auf unserer Webseite. Den erste Beitrag war "Patellaspitzensyndrom verstehen: Ursachen, Symptome und Risikofaktoren". Über den Klick auf dem Titel kommst du zum Beitrag.

Das Patellaspitzensyndrom, auch als „Jumper’s Knee“ oder Patellatendinopathie bekannt, ist eine häufige Verletzung bei Sportlern, insbesondere in Sportarten, die hohe Belastungen auf die Knie ausüben. Betroffene leiden unter Schmerzen an der Vorderseite des Knies, direkt unter der Kniescheibe. Die Behandlung des Patellaspitzensyndroms ist nicht immer einfach und erfordert eine Kombination aus konservativen, präventiven und selten auch invasiven Maßnahmen.

In diesem Artikel werfen wir einen umfassenden Blick auf bewährte Behandlungskonzepte, die durch wissenschaftliche Fachliteratur gestützt werden, und bieten dir eine detaillierte Übersicht der besten Therapieansätze, um das Patellaspitzensyndrom zu behandeln.
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Was ist das Patellaspitzensyndrom?

Das Patellaspitzensyndrom (PSS) tritt vor allem bei Sportlern auf, die wiederholte Sprungbewegungen ausführen. Es handelt sich dabei um eine Überlastung der Patellarsehne, die vom unteren Pol der Kniescheibe bis zum Schienbein verläuft. Diese Sehne wird bei Aktivitäten wie Springen, Laufen und abruptem Stoppen besonders beansprucht. Langfristige Überbeanspruchung führt zu Mikroverletzungen und Entzündungen in der Sehne, was letztlich die Symptome verursacht.

Häufige Symptome des Patellaspitzensyndroms

  • Schmerz und Druckempfindlichkeit am unteren Pol der Kniescheibe
  • Steifheit und Einschränkungen der Beweglichkeit im Kniegelenk
  • Verstärkte Schmerzen bei sportlicher Aktivität, insbesondere beim Springen und Laufen
  • Schwellungen und seltener auch lokalisierte Entzündungen

Wenn du mehr über die Ursachen, Symtpome und Risikofaktoren wissen möchtest, findest du HIER unseren ersten Blogbeitrag in der Reihe Patellaspitzensyndrom.

Patellaspitzensyndrom behandeln: Die besten Ansätze

Die Behandlung des Patellaspitzensyndroms hängt vom Schweregrad der Verletzung und dem individuellen Zustand des Patienten ab. Dabei kommen konservative, physiotherapeutische und in schweren Fällen operative Maßnahmen zum Einsatz.

Konservative Behandlungsmethoden

Der erste Schritt zur Behandlung des Patellaspitzensyndroms besteht oft darin, die Belastung des betroffenen Knies zu reduzieren. Dies kann durch Ruhe, Schonung und den Einsatz von schmerzlindernden und entzündungshemmenden Medikamenten erreicht werden. Wichtig ist hierbei, dass die Schonung nur einen geringen Anteil der Behandlung ausmachen sollte. Nach einer kurzen Schondauer von wenigen Tagen sollte die Belastbarkeit des Sehnengewebes zunehmend erhöht werden. Du erfährst im weiteren Verlauf mehr darüber.

Einer der Grundpfeiler der Behandlung ist die vorübergehende Reduktion der sportlichen Aktivität. Es ist entscheidend, das betroffene Knie nicht weiter zu belasten, um der Sehne Zeit zur Heilung zu geben. Das bedeutet NICHT komplette Ruhe, sondern eine angepasste Belastung und anschließend eine schrittweise Steigerung der Belastung und damit der Belastbarkeit des Gewebes.

Physiotherapie und Rehabilitationsmaßnahmen

Physiotherapie spielt eine zentrale Rolle bei der langfristigen Behandlung des Patellaspitzensyndroms. Durch gezielte Übungen kann die Belastbarkeit der Patellarsehne erhöht, die Muskulatur gestärkt und die Beweglichkeit des Kniegelenks verbessert werden.

Isometrisches Training zu Beginn

Zu Beginn des Beübens einer schmerzhaften Sehne kann es sein, dass der Bereich sehr schlecht belastbar ist. Hier eignen sich isometrische Übungen besonders gut, um dennoch eine gewisse Belastbarkeit der Sehne zu trainieren und sich dann weiter zu steigern im Rahmen der möglichen Beweglichkeit. Als Beispiele für isometrische Übungen seien hier der Wandsitz und der isometrische Beinstrecker genannt. Isometrische Übungen können außerdem sehr sinnvoll sein, um zu Beginn des Trainings den Schmerz im Bereich der Sehne etwas herabzusetzen und das Knie aufzuwärmen. Über den Aufwärmeffekt haben wir bereits im Beitrag zu den Symptomen und Ursachen des Patellaspitzensyndroms geschrieben.

Exzentrisches Training oder heavy slow resistance Training

Der Wiederaufbau der Sehnenbelastbarkeit spielt die zentrale Rolle im Rahmen der Therapie bei Patellaspitzensyndrom. Hierbei haben sich zwei Trainingsformen als besonders effektiv herausgestellt.

  1. exzentrisches Training: Beim exzentrischen Training wird die nachlassende Bewegung fokussiert und langsam ausgeführt (beispielsweise am Beinstrecker das langsame Nachlassen und Zurückführen in der Beugung). 
  2. heavy slow restistance Training: Wie der Name schon verrät wird beim heavy slow restistance Training der Muskel sowie die Sehne durch langsame Bewegungen belastet. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass es sich wirklich um schweres Krafttraining des betroffenen Bereiches handeln sollte.

Beweglichkeitstraining

Regelmäßiges Beweglichkeits- bzw. Mobilitytraining verbessert die allgemeine Gelenkbeweglichkeit, vor allem dann, wenn durch den Schmerz der Patellasehne bereits eine Einschränkung in der Beweglichkeit des Kniegelenkes zu finden ist.

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Patellaspitzensyndrom behandeln mit medizinischen Interventionen

In einigen Fällen reichen konservative und physiotherapeutische Maßnahmen nicht aus, um das Patellaspitzensyndrom vollständig zu heilen. Dann können medizinische Interventionen notwendig werden.

Stoßwellentherapie

Die Stoßwellentherapie ist eine nicht-invasive Methode, die in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen hat. Bei dieser Behandlung werden hochenergetische Schallwellen auf die betroffene Stelle gerichtet, um die Heilung zu fördern. Studien haben gezeigt, dass diese Methode besonders bei chronischen Sehnenproblemen wie dem Patellaspitzensyndrom wirksam sein KANN. Sie kann dazu beitragen, die Sehnenregeneration zu beschleunigen und Schmerzen langfristig zu lindern.

Operative Behandlung des Patellaspitzensyndroms

Wenn alle konservativen und physiotherapeutischen Maßnahmen scheitern, kann eine Operation erforderlich sein, um das Patellaspitzensyndrom zu behandeln. Dies ist jedoch in der Regel der letzte Ausweg.

Arthroskopische Sehnenreparatur

Bei der operativen Behandlung wird in den meisten Fällen eine Arthroskopie durchgeführt. Hierbei wird das betroffene Sehnengewebe entfernt oder repariert, um die chronische Entzündung zu beseitigen und die Sehne zu entlasten. Postoperative Physiotherapie ist entscheidend, um die volle Funktionsfähigkeit des Knies wiederherzustellen und eine erneute Überlastung zu verhindern.

Prävention des Patellaspitzensyndroms

Vorbeugung ist bei Sportverletzungen von größter Bedeutung. Insbesondere bei Sportarten mit hoher Belastung der Knie, wie Volleyball, Basketball oder Fußball, sollten Sportler auf präventive Maßnahmen achten, um das Risiko eines Patellaspitzensyndroms zu minimieren.

Muskelkräftigung

Eine gut trainierte Muskulatur kann die Belastung auf die Sehnen deutlich reduzieren.  Hier kann man sich folgenden Spruch dazu gut merken: "Die Sehne ist der Bodyguard des Muskels". Daher ist ein regelmäßiges Kräftigungsprogramm für den Quadrizeps und die Oberschenkelmuskulatur empfehlenswert. 

Korrekte Sprung- und Lauftechnik

Sportler sollten regelmäßig an ihrer Sprung- und Lauftechnik arbeiten, um Fehlbelastungen zu vermeiden. Eine korrekte Technik reduziert den Druck auf die Patellarsehne und kann so Verletzungen vorbeugen.
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FAQ zum Patellaspitzensyndrom (Patellatendionopathie)

Was sind die ersten Anzeichen eines Patellaspitzensyndroms?
Frühe Anzeichen sind Schmerzen und Empfindlichkeit direkt unterhalb der Kniescheibe, die bei Belastung des Knies verstärkt auftreten. Auch Steifheit und Schwellungen können vorkommen.

Wie lange dauert die Heilung eines Patellaspitzensyndroms?
Die Heilungszeit variiert je nach Schwere der Verletzung und den gewählten Behandlungsmaßnahmen. Bei konservativer Behandlung kann es mehrere Wochen bis Monate dauern, bis eine vollständige Heilung erreicht wird.

Ist exzentrisches Training bei Patellaspitzensyndrom wirklich wirksam?
Ja, exzentrisches Training hat sich als sehr effektiv erwiesen, um Sehnenprobleme wie das Patellaspitzensyndrom zu behandeln. Es stärkt die Sehne und fördert die Heilung.

Wann sollte eine Operation in Erwägung gezogen werden?
Eine Operation wird nur dann in Erwägung gezogen, wenn konservative und physiotherapeutische Behandlungen über einen längeren Zeitraum keine Besserung bringen.

Kann das Patellaspitzensyndrom wieder auftreten?
Ja, ohne präventive Maßnahmen wie regelmäßiges Muskeltraining und korrekt ausgeführte Sporttechniken kann das Syndrom wieder auftreten.

Gibt es Langzeitfolgen des Patellaspitzensyndroms?
Unbehandelt oder bei chronischem Verlauf kann das Patellaspitzensyndrom zu bleibenden Bewegungseinschränkungen oder dauerhaften Schmerzen führen.

Fazit

Das Patellaspitzensyndrom ist eine häufige, aber behandelbare Verletzung, die vor allem Sportler betrifft. Die effektive Behandlung erfordert eine sorgfältige Kombination aus konservativen Maßnahmen wie Ruhe, Schonung und gezieltem Training, unterstützt durch moderne physiotherapeutische Ansätze wie exzentrisches Training und Elektrotherapie. In schwerwiegenden Fällen können Stoßwellentherapie oder Injektionen zum Einsatz kommen, während operative Eingriffe nur als letzter Ausweg betrachtet werden sollten.

Langfristige Erfolge hängen von einer konsequenten Rehabilitation und präventiven Maßnahmen ab, die auf Muskelstärkung und korrekte Sporttechniken abzielen. Durch eine fundierte, ganzheitliche Herangehensweise und den Einbezug wissenschaftlich gestützter Therapien lässt sich das Patellaspitzensyndrom nicht nur effektiv behandeln, sondern auch das Risiko eines Rückfalls deutlich reduzieren.

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